Die Geschichte des Wing Tsun

 

 

Wing Tsun ist eine chinesische Kampfkunst, die der Legende nach von einer buddhistischen Nonne namens Ng Mui vor mehr als 250 Jahren entwickelt wurde.

Ziel war es, Zivilisten, die in Kriegszeiten damals wie heute als "Freiwild" gefährdet sind, eine wirkungsvolle Verteidigungsmöglichkeit an die Hand zu geben. Das von Ng Mui entwickelte effektive Kampfsystem trug zunächst noch keinen Namen, wurde aber später nach ihrer ersten Schülerin Yim Wing Tsun benannt.

Der Name Wing Tsun bedeutet übersetzt »Schöner Frühling«. Das Wing Tsun Kampfsystem wurde als streng geheime Kampfkunst innerhalb der Familie von einer Generation zur nächsten weitergegeben.

Erst Großmeister Yip Man machte diese Selbstverteidigungskunst der Öffentlichkeit zugänglich. Bis in die 40-iger Jahre unterrichtete er in Hongkong Wing Tsun. Nichtchinesen waren allerdings vom Unterricht ausgeschlossen. Nachdem sich Yip Man aus gesundheitlichen Gründen vom Unterricht zurückgezogen hatte, nahm er noch einen letzten Schüler, den heutigen Großmeister Leung Ting als »closed door-student« auf (Schüler der eingelassen wurde, obwohl die Schule bereits geschlossen war). Die Lehre, die Yip Man seinem letzten Schüler Leung Ting vermittelte war geprägt von seinem Altersstil und damit von seinen umfangreichen Erfahrungen und Kenntnissen.

Yip Man unterrichtete über 1000 Schüler, unter ihnen sind besonders 2 für die Verbreitung der Wing Tsun Kampfkunst von Bedeutung: Leung Ting und der bekannte Filmschauspieler Bruce Lee.

Leung Ting´s Auffassung vom WT unterscheidet sich ganz erheblich von den Theorien der früheren Yip Man Schüler. Um diese variierende Auffassung zu unterstreichen, ließ er den Namen des von ihm unterrichteten Systems Wing Tsun bzw. WT schützen.

 

In Europa fasste die Kampfkunst Wing Tsun Ende der 60iger Jahre Fuß. Der heutige europäische Großmeister Keith R. Kernspecht gründete 1967 den Budo Zirkel e. V. Kiel, aus dem später die erste Wing Tsun Schule Europas wurde. Großmeister Keith R. Kernspecht wurde bereits 1976 Leiter und Cheftrainer für Deutschland und Europa. Er eröffnete wenige Jahre danach die internationale Wing Tsun Akademie auf Schloss Langenzell bei Heidelberg. Heute sind der Europäischen WingTsun Organisation (EWTO) allein im deutschsprachigen Raum mehr als 2.000 Schulen angeschlossen. Die EWTO als Dachverband sorgt für eine einheitliche Ausbildung der Lehrer und steht als Garant für die Qualität der Mitgliedsschulen.